Konsumschulden scheinen für viele, insbesondere für junge Menschen, der einfachste und schnellste Weg ans gewünschte Ziel zu sein. Sei es das neue Auto oder der Traumurlaub mit der Freundin bzw. dem Freund: Überall hört man ,,Jetzt konsumieren, später bezahlen.”
Um die Aufnahme von Konsumschulden kritisch hinterfragen zu können, muss zunächst die Frage geklärt werden, was in solchen Situationen tatsächlich das Ziel ist, zu dem der Konsument bzw. die Konsumentin gelangen möchte. Ist es der eine Urlaub, das eine Auto oder ist es nicht viel mehr ein Lebensstandard, unter dem es möglich ist, Urlaube, Autos etc. haben zu können, ohne sich dann über Jahre Gedanken um die Finanzierung machen zu müssen? Wir setzen uns in diesem Artikel damit auseinander, wie es möglich ist, Konsumschulden zu vermeiden und so schneller an die jeweiligen Ziele im Leben zu kommen, die wirtschaftlicher Natur sind und auch die jeweilige Lebensqualität betreffen.
,,Was man sich nicht 2 mal in bar kaufen kann, das kann man sich nicht leisten”
Dieses Zitat ist bei vielen Expertinnen und Experten, die sich mit der finanziellen Entwicklung bei Menschen auseinandersetzen, gern genutzt und sagt aus, dass das Kapital, welches für eine Anschaffung bzw. eine Investition notwendig ist, zumindest in doppelter Menge angespart werden sollte, bevor man tatsächlich über den Kauf nachdenkt. Gelingt dies, so besteht die Möglichkeit, den Konsum im Anschluss auch wirklich in vollen Zügen zu genießen, ohne sich dabei in finanzielle Risiken zu stürzen. Insbesondere sollte nie vergessen werden, dass eine Rücklage an Cash stets auf dem Konto und zur täglichen Verfügung verbleiben sollte. So viele Unwägbarkeiten im Leben können nicht vorhergesehen werden und nicht wenige von ihnen führen dazu, dass man finanziell Nachsteuern muss. Dies kann bei einem kaputten Haushaltsgerät oder bei einer Steuernachzahlung und etlichen anderen Situationen der Fall sein. Expertinnen und Experten empfehlen gar, dass mindestens zwei Monatsgehälter auf dem Konto verbleiben sollten, die eine finanzielle Reserve für unvorhergesehene Ereignisse bilden.
Die Notwendigkeit des Kapitals als Triebfeder
Seit jeher brauchen wir Menschen Triebfedern, die uns motivieren und antreiben. Allein mit intrinsischer Motivation aus uns selbst heraus ist es zwar möglich, vereinzelte Erfolge zu erleben, dauerhaft jedoch bedarf es beinahe immer auch externen Anreizen und Einflüssen, die uns aufzeigen, warum wir uns für eine Sache ins Zeug legen sollten. Haben wir den dringenden Wunsch, ein neues Auto zu fahren, in den Traumurlaub zu fliegen etc., so wird uns die Dringlichkeit sehr bewusst, das Geld für die jeweilige Anschaffung so schnell wie möglich anschaffen zu können. Konsumieren wir jene Güter und Abenteuer dann aber per Konsumschulden, so entfällt scheinbar die Notwendigkeit, für die Sache zu arbeiten, da wir quasi alles per Finanzierung bereits jetzt haben können, solange eine gewisse Grundbonität vorhanden ist.
Expertinnen und Experten sind deshalb der Meinung, dass derjenige deutlich schneller am Ziel ist und das Geld aus eigener Kraft zusammengespart hat, welcher sich bewusst macht, was notwendig ist, um die jeweilige Investition aus eigenen Mitteln stemmen zu können. So entsteht im Anschluss auch deutlich schneller wieder Kapital für weitere Anschaffungen und Investitionen, denen ansonsten die Raten im Weg gestanden hätten, welche aufgrund der entstandenen Konsumschulden oft über Jahre belasten können. Es handelt sich hier also insbesondere um einen psychologischen Effekt, welcher es sinnvoll macht, selbstständig für die Ziele zu arbeiten und das Geld zunächst einmal zu haben, idealerweise gar in doppelter Menge, um sich am Ende auch dafür belohnen zu können. Eine ebenso wichtige Rolle spielt dabei der Stolz, mit welchem man nach der Anschaffung auf selbige blicken kann und genau weiß, dass man jene über Entbehrungen und eigene Arbeit erringen konnte.
Ohne Konsumschulden zur finanziellen Freiheit
Wer Konsumschulden anhäuft, macht sich vor allem unfrei und abhängig von den Finanzinstituten und auch von der eigenen Zukunft, die von Druck geprägt sein wird. Insbesondere junge Menschen, die im Job vielleicht noch gar nicht richtig Fuß gefasst haben und eventuell gar noch einmal eine andere Orientierung anstreben könnten, machen mit Konsumschulden einen folgenschweren Fehler. Mit jenen ist es nicht mehr so einfach möglich, sich anderweitig zu orientieren und eine Übergangsphase in Kauf zu nehmen, in der eventuell etwas weniger Geld hereinkommt.
Auch finanzielle Ziele, die das Endziel der finanziellen Freiheit haben könnten, sind mit Konsumschulden nur schwer zu erreichen. Der notwendige Betrag für den Vermögensaufbau erhöht sich bei vorhandenen Konsumschulden eklatant.